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Susanne Hüttenrauch - Foto: Verband für Inklusion und Teilhabe ThüringenUrleben, 17. August 2025: Seit 2021 hat Susannne Hüttenrauch ein Persönliches Budget. Ihre Lebensqualität hat sich damit erheblich verbessert. Ohne persönliches Budget wären sie und ihre 88-Jährige Mutter im Heim gelandet: Nichts mehr mit eigenem Garten, Haustieren und Besuch zu empfangen. Sie müssten dann vielleicht, weil es ein Arbeitsablauf oder jemand so bestimmt, um 18.30 Uhr ins Bett. Dass die junge Frau, die für den Verband für Inklusion und Teilhabe Thüringen (VITT) an der Erstellung eines Ratgebers zum Persönlichen Budget für Menschen mit Beeinträchtigungen mitwirkt, es geschafft hat, das Persönliche Budget zu beantragen und zu bekommen, das ist für das NETZWERK ARTTIKEL 3 eine gute Nachricht für mehr Inklusion. 

Informationen in einfacher Sprache

Nicht immer war sie mit der Pflege so ganz zufrieden, aber: „Der Pflegedienst kann da aber nichts dafür“, betont Susanne Hüttenrauch und lobt das persönliche Engagement vieler Pflegekräfte, „Da steht wirklich der Mensch in Vordergrund. Aber Pflegekräfte sind an gesetzliche Zeitvorgaben gebunden und haben bei mir oft genug beide Augen zugedrückt.“ Der Fehler liegt eindeutig im System. Dafür kann weder Pflegedienst noch die Behörden im Unstrut-Hainich-Kreis was“, so die Analyse der ausgebildeten Bürokauffrau. Strukturelles Defizit, nennt man dieses Phänomen in der Wissenschaft. Jetzt, mit persönlicher Assistenz, ist vieles für Susanne Hüttenrauch besser geworden: „Ich kann jederzeit auf Hilfe zurückgreifen, vor allem bei scheinbar banalen Sachen, wie dem Gang zu Toilette“. Kurzum: Mit persönlichem Budget und persönlicher Assistenz lebt es sicher besser und vor allem selbstbestimmter.

Ein besonders dicker Brocken auf dem Weg zum persönlichen Budget war für Susanne Hüttenrauch das Ausfüllen des ITP, des Integrierten Teilhabeplans samt Ergänzungsbögen. Der ist in Thüringen aber die zentrale Grundlage, um persönliches Budget beantragen zu können. „Das muss dringend einfacher gestaltet werden“, fordert Susanne Hüttenrauch. Keine leichte Aufgabe, aber mit Kämpferinnen wie Susanne Hüttenrauch und einem Optimus des Tuns, absolut möglich.

Eben aus dieser Erfahrung heraus möchte Susanne Hüttenrauch diesen Ratgeber und Praxisleitfaden für das persönliche Budget mit erarbeiten: Von und für Menschen mit Behinderungen. „Schließlich sind sie die besten Expertinnen und Experten in eigener Sache.“ stellt sie abschließend fest.

Link zum Beitrag von Hartmut Smikac in den kobinet-nachrichten, bei dem es auch eine Übersetzung in verständlicherer Sprache gibt