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Skulptur von Marc Quinn von der nackten, hochschwangeren, schwerbehinderten Alison LapperMemmingen: In einer kleinen Ausstellung zeigt die Kunsthalle Memmingen seit dem 12. Juni bis noch zum 1. November 2021 die Auseinandersetzung von sieben Künstlerinnen und Künstlern mit dem Thema des nicht perfekten Körpers in einer auf Perfektionismus ausgelegten Welt. So ist dort unter anderem die in England stark diskutierte Skulptur des britischen Bildhauers Marc Quinn zu sehen, die dieser von der nackten, hochschwangeren, schwerbehinderten Alison Lapper angefertigt und Anfang 2000 auf Londons prominentestem Platz, dem Trafalgar Square, ausgestellt hatte. Auf diese gute Nachricht zur Inklusion hat Prof. Dr. Gisela Hermes hingewiesen, die die Ausstellung besucht hat.

"Mit dieser Ausstellung soll gleichzeitig gezeigt werden, wie eine umfassende Barrierefreiheit im Museum aussehen kann: Hierzu werden Videos in Gebärdensprache, ein Begleitheft in Leichter Sprache, ein Blindenleitsystem sowie Objekte zum Anfassen angeboten. Nur die Klingel für Rollstuhlnutzer*innen zum Einlass in den Seiteneingang lässt sich erst auf den zweiten Blick finden. Alles in allem handelt es sich jedoch um eine recht gelungene, kleine Ausstellung. Wenn man durch Memmingen fährt oder in der Nähe wohnt, lohnt es sich auf jeden Fall, einen kleinen Abstecher in die Kunsthalle Memmingen zu machen", berichtet Prof. Dr. Gisela Hermes. In der Ausstellung werden Arbeiten von Emma Bolland, Daniele Buetti, Anna Coleman Ladd, Adi Hösle, Nikola Irmer, MASBEDO, Bruno Metra & Laurence Jeanson, Annegret Soltau und Marc Quinn gezeigt.

"Die Ausstellung 'imPERFEKT‘ versucht, auf verschiedenen Ebenen Wirkung zu entfalten. Zum einen ist 'imPERFEKT‘ eine Ausstellung über Schönheitsideale. Beginnend mit dem antiken Torso vom Belvedere, der seit der Renaissance zum weithin kopierten Inbegriff von Schönheit wurde, untersucht 'imPERFEKT‘ die Wahrnehmung von Vollkommenheit sowie das Streben nach Perfektion: Wie gehen wir mit den durch die Medien vorgeführten Idealen um? Wie bringen wir diese mit unserer eigenen Realität in Einklang? Wie beeinflusst das unsere Sicht auf Behinderungen? Auf der anderen Seite nähert sich die Ausstellung dem Thema Barrierefreiheit und erkundet, wie ein Museum für alle in Zukunft gestaltet werden kann. Orientierungspläne und Bodenleitsysteme erleichtern das Navigieren im Ausstellungsraum. Einzelne Ausstellungsstücke lassen sich ersehen, ertasten und erhören. Gleichzeitig sind zugehörige Informationen leichter zugänglich, da sie gedruckt und über Audio Guides, in Braille, in Gebärdensprache und in Leichter Sprache zur Verfügung stehen", heißt es auf der Internetseite zur Ausstellung.

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