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Bild vom Peer Counseling-Treffen in Uder - Foto: Kerstin BlochbergerUder: Vor 25 Jahren absolvierten 15 Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen die 4. Peer-Counseling-Weiterbildung beim Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos). Nun trafen sich 10 der damals Teilnehmenden in der Bildungsstätte Eichsfeld in Uder wieder und zogen Bilanz. Diese Information, auf die Kerstin Blochberger vom Bundesverband behinderter und chronisch kranker Eltern (bbe) aufmerksam gemacht hat, stellt für das NETZWERK ARTIKEL 3 eine gute Nachricht zur Inklusion dar. Denn mittlerweile bietet das Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) bereits die 27. Peer Counseling Weiterbildung an und viele behinderte Berater*innen haben diese Weiterbildung in den letzten 30 Jahren bereits durchlaufen.

Der Weiterbildungsblock zur Selbsterfahrung war fast allen noch sehr präsent. Der Austausch über die Diskriminierungs- und Alltagserfahrungen im Leben mit der eigenen Behinderung war für alle eine wichtige Grundlage für die spätere Arbeit als Berater*in für andere Menschen mit Behinderung. Aber auch Themen wie Tod und Trauer, Sexualität und Kinderwunsch brachten die Teilnehmenden in die Auseinandersetzung mit eigenen Wertvorstellungen und schulten die menschenrechtliche Haltung der späteren Berater*innen. Die meisten der damaligen Absolvent*innen arbeiteten viele Jahre als Berater*innen für Menschen mit Behinderung in den Zentren für selbstbestimmtes Leben oder anderen Vereinen. Auch 25 Jahre nach der Weiterbildung sind die meisten noch aktiv im Berufsleben, einige genießen inzwischen ihre Rente, viele sind noch immer ehrenamtlich aktiv, heißt es im Bericht über das Jubiläumstreffen von Kerstin Blochberger.

„Die Hälfte der Teilnehmenden gründeten im letzten Block der 4. Weiterbildung gemeinsam einen neuen Verein – den Bundesverband behinderter und chronisch kranker Eltern – bbe e. V.. Wir haben damit die bundesweite Beratung für Eltern mit Behinderung aufgebaut. Vor 25 Jahren haben viele von uns aber nur ehrenamtlich beraten,“ so Kerstin Weiß, die sich seit der Gründung im Vorstand des Vereins engagiert. Inzwischen hat das bifos die 27. Peer-Counseling-Weiterbildung ausgeschrieben, die seit einigen Jahren komplett in der weitgehend rollstuhlgerechten Bildungsstätte in Uder durchgeführt wird. Die meisten Absolvent*innen der Peer-Counseling-Weiterbildung des bifos arbeiten inzwischen als hauptamtliche Berater*innen in einer über 600 Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatungsstellen (EUTB©). Ein Erfolg, der vor 25 Jahre noch ein fernes Ziel war.

Link zur Ausschreibung zur aktuellen Peer Counseling Weiterbildung des bifos:

https://peer-counseling.org/2020/01/15/26-peer-counseling-weiterbildung-pcw/