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Hamburg, 5. November 2025: Der Black Friday 2025 hat ein alarmierendes strukturelles Problem: Rund ein Fünftel der Deutschen (20 Prozent) stoßen beim Aktions-Shopping auf digitale Barrieren, die sie von diesem zentralen Kaufevent ausschließen. Für sie wird der Black Friday sehr schnell zum "Blind Friday". Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage, für die AccessiWay mit Unterstützung des Marktforschungsunternehmens Civey 2.500 Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland befragt hat.

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Die größten Stolpersteine bei der Nutzung von Online-Shopping-Angeboten an Aktionstagen wie dem Black Friday sind nach dieser Umfrage schwer schließbare Werbefenster und Pop-ups (18 Prozent) sowie unübersichtliche Webseiten-Strukturen (17 Prozent) – gefolgt von zu kleiner Schrift und schwer verständlichen Texten (beides 5 Prozent).

Was nach Designproblemen klingt, hat reale Folgen für Unternehmen: Einer von fünf Konsumenten bricht nach der Umfrage von AccessiWay Black Friday-Käufe ab, weil die Webseiten oder Apps für sie nicht zugänglich sind. „Wer an Barrierefreiheit spart, verschenkt somit nicht nur Kund:innen, sondern bares Geld“, erklärt Jan Stedul, Managing Director Germany bei AccessiWay. Der Manager unterstreicht: „Accessibility ist längst kein Nischenthema mehr. Sie ist Qualitätssicherung und entscheidet darüber, wer im Online-Handel überlebt.“

Überraschend stark betroffen sind jüngere Konsumenten. Werbefenster und Pop-ups zählen bei den 18- bis 29-Jährigen (31 Prozent) und den 30- bis 39-Jährigen (33 Prozent) zu den häufigsten digitalen Barrieren. 23 Prozent (18-29 Jahre) sowie 35 Prozent (30-39 Jahre) geben zudem an, beim Aktions-Shopping immer wieder mit unübersichtlichen Seitenstrukturen zu kämpfen – also ausgerechnet jene Gruppe, die als kaufkräftig und digital erfahren gilt.

Barrieren wie zu kleine Schrift, fehlender Kontrast oder mangelhafte Screenreader-Unterstützung werden insgesamt zwar seltener genannt, sind aber besonders gravierend für Menschen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen. Jede unzugängliche Seite bedeutet für sie den Ausschluss vom digitalen Alltag.