Berlin, 17. November 2025: "Gemäß unseres Grundgesetzes darf niemand wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. Trotzdem erleben Menschen mit Behinderungen jeden Tag systematische und strukturelle Benachteiligungen. Nehmen wir etwa die Teilhabe am Arbeitsleben. Menschen mit Schwerbehinderung sind deutlich häufiger arbeitslos, obwohl sie gut qualifiziert sind. Auch in den Bereichen Mobilität, Gesundheitsversorgung und Gewaltschutz gibt es große Lücken. Es reicht nicht aus, sich gegenseitig zu versichern, dass man das Thema ernst nimmt. Es geht darum, sich an den Taten messen zu lassen." Darauf wies der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, in einem Interview auf GMX mit dem Titel "Jürgen Dusel: Sprache sagt viel über die Verfasstheit der Gesellschaft aus" hin.
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Im Hinblick auf die immer noch ausstehende Reform des Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) äusserte sich Jürgen Dusel im GMX-Interview wie folgt: „Immer wieder wird suggeriert, dass das Abendland unterginge, wenn Unternehmen für Barrierefreiheit sorgen müssen. Wenn private Anbieter von Produkten und Dienstleistungen zu Barrierefreiheit verpflichtet würden. Ein Beispiel: Viele Arztpraxen sind für Menschen mit Behinderungen nicht zugänglich, weil sie nicht barrierefrei sind. Menschen mit Behinderungen zahlen auch in die Gesetzliche Krankenversicherung ein, bekommen aber die Leistung nicht. Es braucht jetzt dringend das BGG. Und zwar eins, das diesen Namen wirklich verdient.“






